
Jack ist geschätzt 15 Jahre alt. Genau weiß es niemand. Er ist mir quasi zugelaufen und damals 2011 waren sich die Tierärzte nicht genau einig, ob er 3 oder erst 1,5 Jahre alt war. Eigentlich egal, wir leben nach dem Motto "so alt wie der Hund sich fühlt".
Jack ist ein Beagle-Mischling denke ich, ein Terrier mit drin und sonst auch eher die Mischung verfressen-stur-aktiv. Zumindest als er jünger war. Jagdtrieb per excellance bis zur Verzweiflung. Was habe ich Bücher gelesen. Und irgendwann ist mit jedem Lebensjahr ein Tier zum Jagen weggefallen. Jetzt sind es nur noch Mäuschen und auch nur noch an guten Tagen.
Das Leben mit einem alten Hund ist anders. Entschleunigend. Man übt sich in Geduld. Manchmal sorgenvoller und auf jeden Fall braucht man Verständnis, dass die Wege nun nicht mehr so lang und die Ruhepausen dafür umso länger eingeplant werden. Aber wenn ich auf den alten Jagdhund von früher schaue, ist mein Herz voller Liebe. Was haben wir zusammen erlebt. Wie hat er mich zur Weißglut gebracht. Wieviel Trost er schon gespendet hat, auf wie vielen Wegen er mich begleitet hat. Da ist es das Mindeste, ihm ein wenig Verständnis entgegenzustellen.
Nun hatten wir vor 2 Jahren aber das Gefühl, Jack hat keinen Bock mehr. Er wollte nur noch kurze Spaziergänge und direkt wieder zurück. Er wurde träge und ließ das Leben nur noch so passieren. Wir haben dann überlegt, Lenny zu holen. Jack ist der souveränste Zweithund, den man sich vorstellen kann und hört (bzw. als er noch hören konnte) perfekt.
Mit Lenny kam wieder Leben in unser Haus und auch in den alten Terrier. Zunächst hat er nicht verstanden, warum wir ihm jetzt so einen verrückten Kameraden vorsetzen und war total genervt. Aber mit der Zeit hat er ihn schätzen gelernt. Er regelt nun Dinge auf Gassi-Runden wo Jack sich entspannt zurücklehnt. Und so gehen wir bis zu einer Stunde im Wald unsere Runde, Lenny rennt sich auf den Feldern und Anhöhen aus und wir trotteln friedlich den Weg entlang. Klappt gut und hat den alten Knochen gutgetan.
Dazu muss ich sagen, haben wir nun Baustellen. Es gibt Probleme mit den Nieren und Arthrose in der Hüfte hat Jack auch. Wir haben den Tipp mit der SAC-Therapie für die Nieren bekommen. Wer das googlen möchte: Es ist teuer, aber laut Tierarzt das einzige Mittel, das tatsächlich irgendeine Wirkung entfaltet.
Die Arthrose behandeln wir mit einer monatlichen Librela-Spritze und alle 3 Wochen gibt es Physiotherapie. Ja, ich habe auch schon Schlechtes über Librela gehört. Aber so lange es ihm damit so unglaublich gut geht und er keine Nebenwirkungen zeigt, ist das für uns ok. Er hat damit gefühlt 2 Jahre Verjüngungskur intus. Es geht ihm sehr gut für sein Alter. Auch wenn die Augen und Ohren ziemilch ihren Dienst versagen. Aber so lange die Nase uns noch in Abenteuer treibt, gehen wir weiter...
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