Wer schonmal mit einem Hund verreist ist, hat vielleicht eine Ahnung, wie es sich mit zweien anfühlt. Eine Reise fängt bei der Vorbereitung an, beeinflusst die Route - klar fährt man Camper oder Auto -, geht über zur Auswahl der Unterkunft und hört bei Spazierrouten, Hundestränden, Städten mit Grünfläche und Orga des Hundefutters auf.
Unsere Reise hatte das finale Ziel Toskana. Einmal am Meer, einmal im Landesinneren. Ein Hund fährt Auto in dem er einfach die ganze Zeit verschläft. Ein Hund bekommt nach einer Stunde Stress, Hechelt, wird unruhig und man spürt permanent den schneller werdenden Atem von hinten. Bei uns fahren die Hunde nämlich auf der Rückbank mit.
Für uns war somit völlig klar, dass wir Lenny keinesfalls 12-Stunden-Fahrten abverlangen können. Unsere Route hatte also einige Stationen, die jeweils 4-5 Stunden Regelfahrtzeit bedeuteten. So der Plan.
Freiburg-Como-Toskana-Bozen-Nürnberg und das alles in 3 Wochen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Lenny leider neben seinem Autofahrproblem auch noch ein Problem mit Treppen hat und leider auch ohne Grün sein größeres Geschäft nicht erledigt. Tja, also keine Brauerei in Freiburg. Unten war alles besetzt und nach oben sind wir nicht gekommen.
Como war leider sehr wenig Grün, viel weniger als erwartet. Da gab es dann 24 Stunden Haufen-Abstinenz. Was mich deutlich mehr gestresst hat als den Hund. Glaube ich zumindest. In Nürnberg waren wir mitten in der Stadt und die Abendrunde um 22 Uhr am Bahnhof vorbei mit 1km Fußmarsch war so mittelgut. Aber die Stadt war sehr schön und auch mit Hund hat es Spaß gemacht.
Die Menschen in der Toskana sind sehr nett und auch richtig hundeverrückt. Wir hatten generell bei keiner Station Probleme, dass die Hunde nicht mitdurften. Jack ist mit uns durch die Städte, trotz seiner 15 Jahre. Wir haben eben Pausen eingebaut und hatten auch immer Wasser dabei.
Natürlich ist ein Urlaub erstmal stressfreier, wenn die Hunde zu Hause bleiben. Aber gerade für alte Hunde ist die neue Umgebung und die Bewegung auch nicht schlecht. Zumindest Jack liebt verreisen und Abenteuer erleben. Was Neues entdecken macht ihm auch auf seine alten Tage Spaß.
Lenny hat sehr viel gelernt. Ist mal an seine Grenze gekommen, die wir dann aber auch berücksichtigt haben. Allein Menschenmassen in Siena oder die Treppe im Brauhaus sind ein Brett für ihn. Aber tausende Eindrücke und Erfahrungen lassen uns auch Schritt für Schritt weiter mit ihm den Weg eben, souveräner und sicherer zu werden. Dafür liegt er dann tiefenentspannt vor dem Dom und wartet mit Jack und mir bis Herrchen zurück ist.
Und da er zu Hause keine Treppen geht, war es für ihn super, bei uns sein zu können wenn wir schlafen. Das hat er genossen und auch seine Unsicherheit, die er früher hatte wenn die Umgebung neu war, war eigentlich nicht mehr vorhanden.

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